Moment – etwa im Konzert – den Dienst zu quittieren: Ohne Vorwarnung reißt sie einfach durch - die Saite.
So geschehen vor 5000 Zuhörern im August 2000 bei den Londoner Proms in der Royal Albert Hall. Auf dem Programm: Twelve Angry Men von Brett Dean – da muss man schon mal richtig ärgerlich rangehen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf: Mit leisem „Plopp“ zerlegt sich Ludwigs A-Saite in zwei Teile, just an der Stelle, an der laut Notentext Ludwig sowieso eine Pause hat. Was jetzt folgt, geht so rasend schnell, dass selbst die Kollegen auf dem Podium nichts davon mitbekommen: Die Trümmer der alten Saite werden ausgefädelt und umweltgerecht entsorgt, die im Smoking verstaute Ersatzsaite wird mit geübtem Handgriff wie nebenbei hervorgeholt, am Saitenhalter eingehängt, über den Steg gezogen, flink und geschickt in den Wirbel eingefädelt, gespannt, und mit leisem Zupfen gestimmt. Gratulation: 29,1 Sekunden! Und der nächste Einsatz kam genau richtig und ganz selbstverständlich, als wäre nichts gewesen. Ludwig hatte keine Note verpasst.
Quelle: www.die12cellisten.de/...
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treffen sich auf der Strasse und unterhalten sich über dies und das.
Beppo: "... die war in Gambia."
Lellepeppl: "Wo ist denn das?"
Beppo: "In Afrika, ist von Senegal umschlossen. Der ungewöhnliche Grenzverlauf Gambias ergibt sich aus der Tatsache, dass dies die Reichweite der Kanonen der britischen Schiffe auf dem schiff-
baren Teil des Flusses Gambia war."
Lellepeppl: "Das weiss man ja, die Afrikaner haben's länger."
Beppo: "Wie meinste das denn wieder?"
Lellepeppl: "Vom Körperbau her gesehen haben die ein grösseres Gemächt."
Beppo: "Heute sprichst du in Rätseln, hast du dir was in den Kaffee getan? Was ist ein Gemächt?"
Lellepeppl: "Das Gemächt ist jene Stelle, welche sich zwischen den unteren Extremitäten der männlichen Exemplare der Gattung Homo sapiens befindet und kopulativer Fortpflanzung und Bespaßung weiblicher Artgenossinnen dient."
Beppo: "Gell, du hast Latein gehabt, Extremitäten, kopulativ, Homo sapiens. Wir sind ganz vom Thema abgekommen, sie war mit ihrem Freund in Afrika."
Lellepeppl: "Warum macht man denn Urlaub in Afrika?"
Beppo: "Man bist du schwer von Begriff, ihr Freund ist doch Afrikaner, aus Gambia."
Lellepeppl: "Toll, ja, ja, black is beautiful oderr?"
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Edamer in Hamburg, Hamburger in Edam oder: schmackhafte Erdkunde
Amerikaner, Bordeaux, Mainzer, Edamer, Emmentaler, Florentiner, Gruyère, Selters, Frankfurter, Tilsiter, Hamburger, Scotch, Harzer, Berliner, Camembert, Kölsch, Lyoner, Pilsner, Mosel, Gerolsteiner, Madeira, Berliner, Gouda machen uns ohne weitere Erklärung den Mund wässrig, mit genauerer Benennung auch
Leipziger Allerlei, Königsberger Klopse, Peking-Ente, Kieler Sprotten, Serbische Bohnensuppe, Spaghetti Bolognese, Berliner Weiße, Elsässer Flammkuchen, Türkischer Honig, Frankenwein, Pizza Napoli, Schweizer Käse, Parma-Schinken, Salzburger Nockerln, Sauce Hollandaise, Russisch Brot, China-Kohl, Wiener Schnitzel.
Das Studium der Speisekarten und Kochbücher ist im deutschen Sprachraum eine Art "zweiter Bildungsweg" in Erdkunde.
Mancherlei ursprünglich fremdländische Speisen- und Getränke-
namen mit geographischen Herkunftsangaben sind heute vertraute Bezeichnungen auf den Schildern im Laden und auf den Karten unserer Restaurants. Sie bedürfen keiner Übersetzung oder Erklärung. Wer Linzer Torte oder Thüringer Bratwurst verlangt, weiß, was er will, denkt nicht darüber nach, ob das gewünschte Produkt tatsächlich von so weit her, ob der Hamburger wirklich aus der Hansestadt kommt, der hochprozentige Bourbon aus dem Keller eines französischen Schlosses.
Quelle: www.hausderdeutschensprache.eu/...
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