Samstag, 7. Februar 2009
...hübsch, rattenscharf, schön, super sexy oder sonst noch was...
Vor zwanzig Jahren - eine Augenweide...

mal'ne Schönheit sehen, nicht im Arbeitskittel, nicht im Raumanzug, kein Aschenputtel, keine Madonna, nur so.

Es gibt eine Menge schöner Frauen im Fernsehen, die unerreichbar sind, weil verliebt, verlobt, verheiratet, zu alt, zu jung, mit Glatze oder behaart, islamistisch, lesbisch oder sich feilbietend, kann man nicht soeben mal zu einem Chappuchino einladen.

Koinboin findet, es gibt viele Frauen, die nicht schön, aber sexy sind. Andersrum gibts makellos schöne Frauen, die nicht wirklich Sex-Appeal ausstrahlen. Naja, ist auch ein wenig schwierig, weil das alles eben sehr subjektiv empfunden wird.

Ein anderes Argument wäre, dass hübsch, Koinboins Meinung nach, eine sehr subjektive Seite hat, während das Wort schön mehr ein Idealbild vertritt und eher objektiv angehaucht ist.

Der Begriff Schönheit bringt auch eine zeitlose, klassische Komponente mit sich, während hübsch eher als Betrachtung für den Moment, etwas Vorübergehendes gesehen werden kann.

Koinboins Schönheit Thomai (= ist die weibliche Form des männlichen Vornamens Thomas), nicht mehr jung, nicht schlank, den Schönheitsidealen aktueller Model-Shows entspricht sie nicht ganz, doch leider weilt sie nicht mehr unter uns. Und doch ist sie eine attraktive Frau mit sinnlicher Ausstrahlung und einem selbstbewussten Umgang mit dem eigenen Körper.

Schönheit ist was ganz Großes, ist keine Frage von Modelmaßen. Das hat nichts mit dünn oder dick, mit groß oder klein, jung oder alt zutun. Das ist etwas, was ausstrahlt. Wenn man einem Menschen in die Augen schaut, dann kann das Gesicht ganz faltig sein und man sagt: Wow, wie schön.

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Freitag, 6. Februar 2009
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft
Wenn die Freundin die Taschen des Partners nach Beweisen für seine Untreue durchwühlt oder im Handy nach heimlichen Liebesbotschaften sucht, wird Eifersucht zur Belastungsprobe.

Eifersucht ist ganz normal und gehört zu jeder Liebesbeziehung.
Psychologe Wolfgang Krüger meint: Dahinter steckt die Angst, verlassen zu werden und den Partner zu verlieren. Liebe ohne Eifersucht gibt es praktisch nicht, und in gewissem Maße ist sie sogar positiv.
Denn sie zeigt dem Partner, wie wichtig er uns ist und wie viel uns die Beziehung wert ist. Eifersucht kann die Beziehung aber auch gefährden, wenn sie zu stark wird und den anderen einengt.
Die wohl bekannteste Eifersuchtsstory:
Jago wird Othello das Gift der Eifersucht ins Herz tröpfeln, auf daß Othello seine Desdemona umbringt. Jago ereilt das Los des Bösewichts, er wird festgesetzt und sieht einem grausigen Ende entgegen. So war es bei Shakespeare.

Auch Koinboin kann aus eigenem Erleben, ist zwar schon 60 Jahre her und die Beteiligten sind schon lange gestorben, erzählen.

Dabei dreht es sich um ein Familiendrama besonderer Klasse, es handelt sich nämlich um Koinboins Eltern. Die Auswirkungen haben auf Koinboins Leben grossen Einfluss gehabt.

Koinboins Vater war während des 2. Weltkrieges als Kurier bei Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Warnemünde eingesetzt und demzufolge viel unterwegs. Selbst Klein-Koinboin war dabei involviert. Koinboin kann sich an eine Zugreise mit seinem Vater nach Pirna über Leipzig erinnern.

Während Vater Koinboin weg war, machte Koinboins leibliche Mutter trotz zwei Kindern Sperenzchen.
Hatte sich einen Gemüsehändler angelacht, mit dem sie tagsüber mit ihm und uns Kindern auf unbelebten Wegen spazieren ging... Nachts ging sie sich in Soldaten-Genesungs-Hotels amüsieren...

Eines Abends kam Vater Koinboin überraschend nach Hause, hatte keine Wohnungsschlüssel und konnte nicht in die Wohnung. Koinboin war in seinem Zimmer, ausserhalb der Wohnung eingeschlossen, da konnte er auch nicht hin.

Der Nachbar wurde verständigt, kam mit einem Dietrich und sperrte die verschlossenen Türen auf.
Koinboin bekam den Auftrag, Mutter Koinboin von den Soldaten heimzuholen.
Währenddessen hatte Vater Koinboin übermüdet einen Sessel vor die Korridortür geschoben und schlief.

Was dann ablief weiss Koinboin nicht, nein, nicht mehr ist falsch, er weiss es nicht...

Am nächsten Tag wurden wir Kinder ins Kino - Quaks, der Bruchpilot - geschickt, um nichts von dem Palaver mitzukriegen. Das scheint des Dramas erster Akt gewesen zu sein.

Der Höhepunkt des Dramas wird der zweite Akt.

Der Krieg war zu Ende.

Mutter Koinboin empfing ihre Männer/Freier auch tagsüber in unserer Wohnung. Koinboin hat sich mit dem Fahrrad eines Freiers selbst das Fahrradfahren beigebracht.

Schlechte Zeiten waren angebrochen. Im Herbst wurden von abgeernteten Feldern Ähren und Kartoffeln eingesammelt. Komich, Mutter Koinboin war nicht dabei, was die wohl gemacht hat...

Ein unvergesslicher Tag. Die Ähren im Kopfkissen mit dem Teppichklopfer bearbeitet, die so gewonnenen Getreidekörner in der Kaffeemühle gemahlen. Koinboins Mutter macht mit dem Mehl aus der Kaffeemühle Pfannekuchen und stellt sie, in der Meinung, man könne sie nicht sehen, auf den Bücherschrank. -
Nachts hat Koinboin Alpträume, wacht auf, marschiert zur Wohnzimmertür, öffnet sie, sieht seine Mutter halbnackt in Unterwäsche, Mutter Koinboin schiebt einen fremden Mann hinter sich, hinter ihrem Rücken, Koinboin vor sich her zur Wohnzimmertür hinaus... Koinboins Halbruder wurde im Mai geboren.

Vater Koinboin wollte mit einem NS-Netzwerk die ganze Familie zu sich in den Westen holen. Mutter Koinboin und wir Kinder waren schon am Packen; unter den Kohlen im Keller hat Koinboin Vaters NS-Partei-
ausweiss gefunden. Mutter Koinboins Kommentar: Also doch!

Nach Bekanntgabe Mutter Koinboins Schwangerschaft hiess es, Kommando zurück, was geht mich mein Geschwätz von gestern an...

Auf Koinboins Jugend hatte das so seine Auswirkungen: Vater Koinboin holte ihn zu sich, Koinboin hatte plötzlich eine neue Mutter, dafür aber keine Oma und keinen Opa, dafür aber viele fremde Tantenen. So wuchs Koinboin langsam vor sich hin und wurde grösser...

Übrigens das halbnackte Unterwäschen-Erlebnis hat Koinboin seinem Vater nie erzählt; der hatte irgendwie eine Ahnung..., brachte das Gespräch immer wieder auf diese Zeit...

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Mittwoch, 4. Februar 2009
Fieber
Aus dem alltäglichen Trott rauskommen, etwas anderes machen, nicht alles so wichtig nehmen.

Wegfliegen müsste man können, wohin auch immer, frei sein, wovon und für was auch immer.

Dieser Gedanke hat Koinboin schon immer fasziniert.

Koinboin isst einen Apfel, hat kaum Hunger, ist müde, legt sich dann aufs Sofa, einen Mittagsschlaf braucht er. Dann zum Arzt.

Früher ist Koinboin nie zum Arzt gegangen, hatte Glück, war fast nie krank, konnte Bäume ausreißen.

Früher hat Koinboin oft über das Sterben nachgedacht, Angst vor dem Tod hat Koinboin nie gehabt, aber Angst vor dem Sterben, vor einem Dahinsiechen, vor Schmerzen.

Eine Tablette müsste man haben, dachte Koinboin früher oft, eine Tablette, die alles beendet, Koinboin hätte sie wahrscheinlich gebraucht, hatte sie aber nicht.

Bisher hatte Koinboin nur von solchen Situationen gelesen, konnte mitfühlen, aber hat sie nicht richtig verstanden.

Alles ist so plötzlich gekommen, alles hat sich geändert.

Koinboin liegt da und denkt, denkt an vieles, was er getan hätte, wenn..., was andere hätten tun sollen..., was er noch alles tun wollte...
- Thomai, erinnerst du dich noch, als wir zusammen in Kalimaria am Meer waren?
- Ja, es war Sommer, eine fürchterliche Hitze.
- Erinnerst du dich auch noch an die alte Frau, die da saß, am Strand, im Sand, auf einem Handtuch und auf das Meer schaute?
- Ja, sie ist schon sehr alt und allein.
Die alte Frau schaute aufs Wasser, als wenn sie etwas finden wollte.
Koinboin glaubt, sie wusste, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. Auch er möchte noch einmal raus, am Meer sein, Vögel fliegen sehen, aufs Wasser schauen und träumen.

Koinboin hat einen Rollstuhl bekommen, kann damit spazieren fahren. Er muss dann nicht immer im Appartment sein, kommt mal raus aus dem Haus, kann endlich einmal wieder etwas anderes sehen.
Und Pariser Pfeffersteak mit viel Pfeffersosse und Pommes frites essen.

Spazieren wird Koinboin jetzt manchmal gefahren, sitzt in seinem Rollstuhl wie ein Krüppel. Koinboin setzt sich manchmal in ein Café, die Leute starren ihn an, keine Beine. Koinboin denkt sich: Leckt mich...

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