Montag, 25. Juli 2011
Gehackter Molli, der Schrippenpuffer

Ist nach der Arbeit noch Zeit zum Einkaufen, nimmt man den Hackenporsche (= Trolley, Kofferkuli, in der DDR auch Rentner-Volvo (Einkaufstasche auf Rollen)), geht zum Jemüsefritzen, kauft ein paar Fußlappen (Salatblätter) und eine Gärtnerwurst (Gurke), dann braucht man noch Hackepeter für Buletten, vielleicht noch ein paar Schrippen (in Berlin, Semmeln, Weckerl in Süddeutschland und in Österreich oder Rundstücke im Hamburger Raum) und Schuster-
jungs (dunkle Brötchen).

Der Einkaufzettel sieht ganz so aus, als gäbe es Hamburger, ist aber nicht so. Zuhause macht man nämlich gehackten Molli (oder auch Schrippenpuffer, je nach Bröselanteil), dazu gibt’s Quetsch-
kartoffeln.

Trinken könnte man dazu 'ne Molle, wenn sie kühl ist, eine Mollekühle.

Falls die Zeit noch gereicht hat für die Feinkost-Abteilung, hat man eventuell Moppelkotze (Mayonnaisesalat) eingekauft.

Bei Besuch braucht man Nachtisch. Back' doch vorher Nappsülze (Napfkuchen). Meistens reicht aber die Zeit nicht so richtig zum Selberbacken. Daher kauft man dann oft Berliner Pfannkuchen (etwa faustgroßes Gebäck, das schwimmend in Fett ausgebacken wird und aus süßem Hefeteig mit einer Füllung aus Konfitüre besteht. Zur Füllung wird neben anderen Varianten traditionell Erdbeerkonfitüre oder Pflaumenmus verwendet, in Schwaben und Franken auch Hagebuttenmark, in Bayern, Österreich und Südtirol Aprikosenkonfitüre (Marillenmarmelade). Auf der oberen Hälfte ist er mit Zuckerguss überzogen oder mit Kristall- oder Puderzucker bestreut.).

Dazu gereicht wird Blümchenkaffee, der wegen der Gesundheit so dünn ist, dass man unten in der Sammeltasse die Blümchen erkennen kann. Wer keinen Kuchen mag, bekommt ne Bürne (Birne), die liegt schon lange und ist deswegen ziemlich mudicke (angefault).

Quelle: www.hauptstadtblog.de/...

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