Nirgends wird so oft gelogen wie im Beruf. Warum wir flunkern.
Ich verehre meinen Chef! Und ich liebe meinen Sachbearbeiter im Finanzamt! Gelogen? Was denken Sie? Aber Vorsicht, bevor Sie den Daumen nach unten neigen: Kann doch sein, dass man ein hoch emotionales Verhältnis zur Finanzverwaltung unterhält. Wieso nicht? Was spricht denn dagegen?
Und selbst - nur mal hypothetisch gedacht - wenn die Sache mit dem Chef und der Verehrung nicht so hundertprozentig stimmen sollte, dann läge sie doch immerhin im Trend: Denn nirgends wird so oft gelogen wie im Beruf.
Der Mensch lügt von morgens bis abends. Los jedenfalls ging es schon im Paradies mit einem verführerischen Gesäusel: "Ihr werdet sein wie Gott", sagte die Schlange zu Adam und Eva. Die aßen die Frucht vom verbotenen Baum in der Mitte des Gartens Eden - mit den bekannten Folgen. Die Ursünde, ausgelöst durch eine Urlüge - pikanterweise unter dem "Baum der Erkenntnis".
Wer wollte da noch widersprechen? Obwohl, wo wir gerade beim Glauben sind: "Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten!" lautet das achte der Zehn Gebote. Und "lügnerische Lippen sind dem Herrn ein Gräuel" heißt es in den Sprüchen Salomos.
Mein Chef, den ich bekanntlich verehre, hat aber gesagt, ich soll jetzt Schluss machen. Er glaubt, dass ich mir diese Geschichte selber ausgedacht habe. "Ganz ehrlich!", habe ich ihm dies auch versichert ...
Auszug aus: www.ksta.de/...
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