Mittwoch, 22. Juli 2009
Koinboin und seine Evolution

Die Evolution hat ja schon immer die tollsten Dinge/r hervor-
gebracht und auch wieder aus dem Verkehr gezogen, so wie Koinboin, der zum Sternbild Kängeruh und dem Aszendenten Ameise gehört und man sollte es fast nicht glauben wie schnell die Evolution zuschlagen kann, denn innerhalb von drei Wochen wurde zuerst das linke Bein oberhalb des Knie abmontiert und dann zur Überraschung aller auch das rechte Bein, auch oberhalb des Knie.

Zu Koinboins Verwunderung sind beide Beinstümpfe nicht gleich lang geraten und auf Nachfrage hiess es, den Gegebenheiten entsprechend mache man das ebenso und ausserdem, wenn ich Prothesen tragen würde, würde dieses keiner sehen, ich sei ja Witwer.

Zurück zur Evolution, die es gut mit Koinboin gemeint hat, denn er ist nach altgriechischer Temperamentenlehre Sanguiniker, nach Kretschmer der Konstitutionstyp Astheniker / Leptosome, nach der Sportmedizin als Körperbautyp ein Ektomorph und nach Ayurveda ein Vatta-Typ und gehört zu den 'Die Zarten'.

Koinboin hat's mit seiner vom Medizinischen Dienst bescheinigten Intelenz (muss deshalb seine täglichen Billen selbst hinrichten) selbst ermittelt und hofft auf stichhaltige Richtigkeit und wenn nicht, auch egal. Koinboin freut sich überhaupt viel bescheinigte Intelenz zu besitzen.

Koinboins Intension war rauszufinden, ob, wenn einem die Beine fehlen, aus einem Leptosomen tabellarisch ein anderer Konstitutionstyp, wird. Koinboin kann's vorwegnehmen, er hat keine Lösung gefunden.

So erhebt sich auch die Frage, ob ein von Koinboin gezeugtes Kind auch keine Beine hat oder ob die Evolution hier eine Mutation, sprich Beine, zulässt.

Koinboin wird in Formularen oder überhaupt oft gefragt wie gross er sei.

Na hoppla, wie denn nun, im Rolli sitzend, vom Boden oder von der Sitzfläche aus oder womöglich auf den Stümpfen stehend. Letzteres muss wohl ausscheiden, denn die Stümpfe sind nicht gleich lang abgesägt, abgehackt oder anders wie von der Evolution entfernt worden. Koinboin war zwar dabei, kann sich aber daran bei besten Willen nicht erinnern.

So auch die Frage, wo die Beine hingekommen sind. Die Möglichkeiten sind begrenzt:

  • Sonnenbestattung *) kann wohl ausgeschlossen werden, wenn aber doch, könnte man aus den übriggebliebenen Knochen, wie im Krieg, Kernseife machen oder
  • Fleischverwertung -> Hundefutter -> Zoo Wilhelma oder gar
  • Müllabfuhr -> Müllverbrennung, toll, hatte sowieso immer kalte Füsse
  • Museum -> am liebsten als Raucherbein, weil's zwei sind, könnte man sie überkreuzt anordnen, das war ihre Lieblingsstellung im gelebten Leben

Das ist eine gute Frage nach der Körpergrösse, meint der Hausarzt und weiss auch keine korrekte Antwort. Also Koinboin gibt seine Grösse dann als Nochnicht-Koinboin mit einsneunundachtzig an. Keiner zweifelt die Richtigkeit der Massangabe an und mustert Koinboin aber blickdurchdringend, gewissermassen Röntgen gedenkend im Rollstuhl sitzend...

Koinboin hadert nicht mit seinem Schicksal, er hatte ein erfülltes Leben und genießt den jetzigen Lebensabschnitt, auch wenn er etwas eingeschränkt ist. Die bei schlechtem, dunklen Wetter aufkommende Schwermütigkeit versucht Koinboin mit Gewalt zu unterdrücken..., sonst alles klar, keiner weiss Bescheid...


*)lt. wikipedia: Bei den Zoroastriern und Parsen ist es heute noch üblich, Leichname von Verstorbenen in runde Türme zu legen, wo Fleisch und Weichteile von Vögeln, z.B. Geiern oder Raben, gefressen werden.
Ursprünglich wurden die Leichname einzeln als „Sonnenbestattung“ an wasser- und pflanzenlosen, erhöhten Stellen auf Felsen abgelegt, die mit kleinen Mauern umgeben wurden. Diese Ummauerungen sollten verhindern, dass der Tote von Wildhunden oder anderen Landraubtieren gefressen wurde. Erwünscht war nur der Verzehr durch Vögel.

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