Samstag, 11. Juli 2009
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom...

Schon mal in einem klaren, kleinen Gewässer die Fische beobachtet? Sie stellen sich gegen die Strömung, öffnen und schliessen ihr Maul ohne Hektik und filtern so ihre Nahrung aus dem fliessenden Gewässer.

Die toten Fische können nicht mehr kreativ sein, sie werden von der Strömung mitgetrieben.

Den allermeisten Menschen ergeht es auch so. Sie sind lebendig tot, pflegen ihre Protesthaltung mit Ausdauer und lassen sich vom jeweiligen Trend mitreissen.

Man lebt intensiver, wenn man sich nicht treiben lässt, aber gegen den Strom schwimmen kostet Kraft! Leicht macht man sich angreifbar, wenn man den Fischschwarm verlässt. Es ist wie im täglichen Leben, wo man etwas für seine Überzeugung tut oder für die Menschlichkeit.

Zivilcourage ist wichtig, zeigt neue Wege auf, kostet Kraft und es geschieht aus Überzeugung, nie aus niedrigen Beweggründen. Gegen den Strom schwimmen ist die Haltung, wie sie Jesus vor gelebt hat oder Mahatma Gandhi, der viele Regeln brechen musste, um auf die Unterdrückung aufmerksam zu machen, von der Verbrennung seines Passes bis hin zur illegalen Salzgewinnung. Gesetzwidrige Zivilcourage, aber friedlich.

Zivilcourage bedeutet, den Mut haben, das zu tun, was man für richtig hält, auch dann, wenn man selbst dadurch sogar einen Nachteil befürchten muss. Es bedeutet sicher nicht Anarchie, sondern Demokratie.

Koinboin hält weder den Spruch "...mit dem Strom" als auch "...man kann nicht gegen den Strom schwimmen" für angebracht. Dieses sind zu grobe Vereinfachungen. Sicher ist es richtig von Fall zu Fall mal "gegen" und mal "mit" zu sein. Aber wer stets "dagegen" ist, nervt bald, wer stets "mit" ist, ist unglaubwürdig.

Wer kritiklos bei allen Trends und Moden "mitschwimmt", der ist eigentlich schon "gestorben".

Wer keine eigene Meinung hat, lässt sich mit den anderen zusammen treiben - scheissegal, wo er hinstrebt...

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