Sonntag, 31. Mai 2009
Schiff aus der Kiste

Die Liemba wurde 1913 auf Befehl Kaiser Wilhelm II. auf der Meyer-Werft in Papenburg an der Ems erbaut und auf den Namen "Götzen" getauft. Sie sollte dazu dienen, auf dem Tanganjikasee im damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika die deutsche Präsenz zu erhöhen und Belgien von einer möglichen Kolonial-
expansion abzuhalten.

Das Schiff (Länge x Breite = 67 x10 m), zusammengehalten von 160.000 Nieten, konnte in seine Einzelteile zerlegt werden und wurde auf diese Weise nach zehnmonatiger Bauzeit in 5000 Holz-
kisten verpackt. Auf diese Weise gelangte die Liemba mit dem Zug nach Hamburg und von dort mit einem Dampfer nach Daressalam, der Hauptstadt der Kolonie. Hier wurden die Kisten auf die kurz zuvor eröffnete Mittellandbahn verfrachtet und nach Kigoma am Tanganjikasee transportiert.

Hier begannen anschließend zirka 270 Personen (250 Eingeborene und 20 Inder) unter der Leitung von drei mitgereisten Schiffbau-Fachkräften der Meyer-Werft das Schiff wieder zusammen-
zubauen.

Am 5. Februar 1915 erfolgte schließlich der Stapellauf (Passagierplätze: 600; maximale Frachtlast: 200 Tonnen)
und die Liemba trat ihren Dienst an, während dem sie Fracht und Passagiere transportierte.

Seit der Unabhängigkeit Tanganyikas (heute Tansania) 1961 fährt das Schiff unter einheimischer Besatzung und Kommandogewalt.

Die Liemba ist heute das einzige große Passagierschiff, welches regelmäßig auf dem Tanganjikasee verkehrt.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/MS_Liemba

... comment