Samstag, 11. April 2009
Who wants me for a bawbee?
Im schottischen Edinburgh liefen Ende des 18. Jahrhunderts Männer mit zwei großen Eimern, die sie unter ärmellosen Mänteln (Pellerinen) mit einem Schulterholz trugen, durch die Straßen und riefen “Who wants me for a bawbee?” (zu deutsch: “Wer benötigt mich für ein großes Geschäft?”). Grund für diesen Ausruf war, dass sich Leute in Eile unter diese Mäntel auf einen der Eimer setzen und dort ihr großes und kleines Geschäft verrichten konnten.

Wenig später gab es diese Dienstleistung auch im hessischen Frankfurt und in der Hansestadt Hamburg. Hier waren es überwiegend Frauen, die als wandelnde Klohäuschen - so genannte Abtritt-Anbieterinnen - ihr Geld verdienten. In Frankfurt bewarben sie ihre Dienste mit “Möcht mol aaner?” und in Hamburg hieß es “Will ji wat maken?”

In der heutigen Zeit können wir uns das gar nicht mehr vorstellen und empfinden das einfach nur als eklig. Aber damals wurden die Nachttöpfe ja auch einfach aus dem Fenster auf die Straße entleert *) oder die Menschen verrichteten ihr Geschäft in der nächsten Gasse. Insofern ist es sogar weitaus hygienischer, sich der Abtritt-Anbieterinnen zu bedienen.

Quelle: http://kackblog.net/klugscheissen-leicht-gemacht...

*) Bei einem morgentlichen Spaziergang durch Bad Wimpfen (= Kurstadt am Neckar im Landkreis Heilbronn. Die Stadt war einst mittelalterliche Stauferpfalz, später Freie Reichsstadt und von 1803 bis 1945 eine hessische Exklave) hatte Koinboin das Vergnügen so einem Guss aus dem ersten Stock entgangen zu sein.

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