Mittwoch, 14. Januar 2009
Absolut extra-hyper-mega-früh
Früh ist es – total früh. Es ist noch ganz besonders doll früh, so richtig superfrüh. Anders ausgedrückt: es ist extrafrüh – mehr megafrüh, gar gigafrüh, ultrafrüh – wie soll ich sagen – hyperfrüh oder eben: es ist absolut antispät – so etwa 7 Uhr vormittags.
Quelle: www.theodoras-literatursalon.de/texte/tagesbeginn.htm

Für Koinboin hat's heute morgen wieder richtig angefangt, der Tag.
Affenkalter Aufzug, der andere wär sicher wärmer gewesen. Falsche Wahl, trotz freier Auswahl.

Koinboin glaubt: Ist nicht sein Tag. Zahl des Tages: Tausendfünfhundertdreiundfünfzig. Gemeint ist nicht die Primzahl oder die Jahreszahl 1553 mit der Eröffnung des ersten europäischen Kaffeehauses in Konstantinopel, sondern 1553 Tage ohne Thomai.

Beim Speisesaal zum Frühstücken angekommen, dunkler Raum, kein Licht. Die Tür öffnet sich automatisch, die kennt mich, war ja auch schon öfter hier. In der Saalesdämmerung erreicht Koinboin seinen Tisch mit der Zahl seks, kann man auch so schreiben: sex. Alles schon gedeckt, bis auf den Kaffee.

Das Licht wird plötzlich mit dem Dimmer hochgedreht und Koinboin: Der Herr sprach es werde Licht, und es ward Licht. Der Dimmerdreher lacht hörbar verschmitzt. Müsste doch heissen: ...hörbar verkoinboint, denn Koinboin hat doch vom Herrn gesprochen, Schmitz ist doch noch garnicht da.

Die beiden Frauen WieeineBillardkugel und Kaulquapp treffen ein. Ihre Wünsche beschäftigen den Dimmerdreher eine Weile. Auch er rennt - wie eine Kanonenkugel hin und her.

Wenn Koinboin zur Frau Kaulquapp hinüberblickt, muss er unwillkürlich an seine Jugend denken, als er in einem Weckglas Kaulquappen mit nach Hause gebracht hat und Vater ihn wieder zurück an die Weser zur Kaulquappenmutter geschickt hat. Und die Moral von der Geschicht'? Koinboin hat's nie wieder gemacht, Tiere mit nach Hause bringen.

Herr Armeindiehüftengestemmt kommt als feiner Herr gekleidet in Pantoffeln nach Luft schnappend dahergeschlurft. Hätte nicht soviel qualmen sollen. Qualmt immer noch wie ein Schlot und hockt oft paffend in der Raucherecke, die mit dem Fahrstuhl über die Raucherstation - extra mit Gross-R gekennzeichnet - zu erreichen ist.

Koinboin hat 50 Jahre geraucht und sich nach einem Krankenhaus-
aufenthalt gesagt: Jetzt ist Schicht im Karton. Das reicht. Bei täglich etwa 30 Zigaretten ergibt eine Menge von fast 500.000 in 27.375 Schachteln je 20 Stk. Aufeinander gestapelt ergibt das eine Höhe von 547,5 Metern, aneinander gereiht ergibt das eine Strecke von versteuerten 2,738 Kilometern.
Seitden fühlt sich Koinboin luftmässig, sowohl körperlich als auch mit seiner rauchfreien Bude, wohler.

Das Ehepaar Eiligkannnichtwarten erscheint auf getrennten Wegen. Sie erklärt lausbübisch: Er guckt im Briefkasten nach Leibesbriefen. Koinboin kann's bestätigen, er hat seinen Briefkasten neben seinem. Selbst erlebt, ungestüm über Koinboins Körper im Rollstuhl hinweggreifend, öffnet er seinen Briefkasten. Leer, keine Post, schleicht traurig von dannen. Für den Fall, dass es nicht genügend Öko-Futter gibt, hat die Frau als Reserve, Futter in Tupperware
in einer Jutetasche dabei. Da kommt Freude auf.

Koinboin ist fertig mit Frühstücken, hat genug. Die Tagesform stimmt immer noch nicht. Es gibt Tage, da nervt einfach alles: Angeberei, Begriffsstutzigkeit, Besserwisserei, Gefühlsausbrüche, Langsamkeit, dumme und gute Ratschläge, Schulmeisterei, Ungeduld und ohmögliches Geschwätz.

Koinboin muss seine Medikamente - Stoiber würde sagen - hinrichten. Hergerichtet müssen sie werden, da der Medizinische Dienst meint, Koinboins Intelenz sei ausreichend, um das zu tun. Also denn, her mit
Wasser- und Schmerztabletten und Tabletten zur Antikoagulanzien-
behandlung - toll, Halbe und Viertel sind zu beachten, dann noch eine Handvoll anderer Tabletten, also ein farbiger Tabletten-Cocktail, weisse, braune, gelb-weisse und rosane.
Koinboin richtet eine Vorratsschachtel für eine ganze Woche her. Sein Aufwand dafür eine halbe Stunde.

Nun han i genug gschriebe, i han Honger un Durscht.

... comment

 
Seit einiger Zeit
lese ich Ihre Krümeleien. Und so manches Mal komme ich dabei ins Grübeln. Was ist das? Fatalismus?

Die Frage mag ein bißchen dümmlich klingen. Aber nehmen Sie sie mir bitte nicht krumm – es ist wohl die Unbeholfenheit ...

... link  

 
Ihre Unbeholfenheit, oderr?
Sonst würde ich sagen, noch'n Reich-Ranicki, weitermachen...
und übrigens, dies ist mein Blog - in meinem Sandkasten herrschen meine Regeln. WIE und WORÜBER ich schreibe, bestimme ich immer noch selbst...
und übrigens, warum lesen Sie's denn...

... link  

 
Ich gehe davon aus,
daß Sie hier etwas heftig mißverstanden haben. Meinerseits war das freundlich gemeint. Aber wenn Sie mich derart anrülpsen, dann krümeln sie doch einfach so weiter vor sich hin.

Selbstverständlich muß ich das nicht lesen. Ich habe es freiwillig getan. Aber ab jetzt lasse ich es sein.

... link  

 
Sehr geehrter Herr Stubenzweig,
nach einmaligen Überschlafen gebe ich meine Überreaktion zu und entschuldige mich von ganzem Herzen und hoffe, das damit alles so wird wie es vorher war.

... link  

 
Ist schon in Ordnung
Es war vielleicht auch ein wenig kryptisch.

... link  


... comment